Urs Rietmann / Foto Nicole Stadelmann

(Foto Nicole Stadelmann)

Du ziehst die Fäden beim Mattefest 2024 - fühlst du dich als Spinne im Netz?

Die Fäden ziehe ich nicht allein. Mehr Netz als Spinne also. Wir sind ein Team. André, der für Essen und Trinken sorgt, und Brigitte, die für die Kasse und die Helferinnen und Helfer zuständig ist, waren schon Fynn und Michael, die mit ihren Freundinnen und Freunden die After-Party organisieren, haben wir eine bunte Truppe, die ein ebenso buntes Fest organisiert.

Wieso habt ihr den Matteänglisch Titel gewählt ITTEME IBTLE?

Die Matte ist wahrscheinlich das einzige Stadtquartier zwischen Palermo und Spitzbergen, in den sich eine eigene Sprache entwickelte. Und das ist doch – infech'e issertig’gre.

Was macht dir besonders Spass dieses Fest zu organisieren?

Der 1. Juni 2024 ist der Tag nach dem internationalen Tag der Nachbarschaft am 31. Mai 2024. Ich meine, dass es guttut, ein paar milde Frühsommerstunden mit bekannten und unbekannten Menschen aus der Nachbarschaft zu feiern, bevor die Hochwasserschutzmassnahmen unser Quartier während Jahren zu einer Grossbaustelle machen.

Was dürfen die Leute erwarten?

Ein wunderbar vielseitiges Programm von der Matte für die Matte: Konzerte und Kino, Lesungen und Party, Kampfkunst und Tanz, Kinderfest, Essen, Trinken, Tombola. Das detaillierte Programm findet sich in diesem Mattegucker auf Seite 14 und 15.

Was macht Urs, wenn er kein Fest organisiert?

Wir haben vor 8 Jahren mit Freunden und Freuden das Büro ‘Für Angelegenheiten’ gegründet.
Und mit diesem, wie der Name sagt, kümmern wir uns um Angelegenheiten aller Gattig.

Du warst schon 2017 in der Organisation mit dabei was hat sich seither für dich verändert?

Wir alle sind 7 Jahre und eine Pandemie älter geworden. Wir haben zwei wunderbar renovierte Schulhäuser, eine neue Crew im legendären Mattelädeli und in der Post ein Brocki mit Post . Wir mussten liebe Freunde ziehen lassen und durften andere willkommen heissen. Wir staunen ob einem blühenden Stiftsgarten, einem läbigen Aaretreff und 50 Jahre Spili Längmuur. Vieles ändert. Anderes bleibt. Die Aare zeigt uns: Itteme ibtle ist wie das richtige Leben. «Panta rhei – alles fliesst.»

Du bist im Zeichen Zwillinge geboren und diesen sagt man ja nach, dass sie hervorragende
Kommunikatoren sind, was macht dir Spass mit Menschen zusammen zu arbeiten?

Am Schluss vom Tag bleiben uns immer nur die Erinnerungen an Menschen. Und wenn das diesjährige «ITTEME IBTLE» dazu führt, dass sich Menschen wieder oder neu begegnen, zusammen lachen, feiern, tanzen, so hat sich der gemeinsame Chrampf gelohnt.

Gab es auch Pannen bei der Vorbereitung?

Klar. Aber die hängen wir nicht an die grosse Glocke.

Auf was freust du dich speziell beim Mattefest?

Ein Teil in mir freut sich auf den Moment, wo es losgeht. Ein anderer auf den Moment, wo es vorbei ist. Und natürlich freue ich mich mit dem Itteme ibtle-Team auf die vielen Momente dazwischen.

Wie lange lebst du schon in der Matte?

1986 bin ich vom Breitsch an die Badgasse umgezogen. Heute wohne ich mit meiner Frau Brigitte und mit Fynn und Emma-Lou an der Wasserwerkgasse. Ich bin ein Zugezogener, kein Mätteler und nach 38 Jahren relativ neu im Quartier.

Text: Rosmarie Bernasconi und Urs Rietmann
Foto: Nicole Stadelmann