Erste Mattelift-Frau, Maja Mores

Maja Mores

Seit wann bist du beim Mattelift

Meinen ersten Liftdienst hatte ich am 1. August 2020.

Was gefällt dir beim Lift?

Die vielfältigen Kontakte mit interessanten Menschen, Mättelern, Bernern und Touristen gefallen mir am meisten. Und natürlich die schöne Umgebung.

Wieso bist du beim Mattelift?

Ich bin seit Jahren fasziniert vom Mattelift und den sympathischen Liftboys. Nach der Arbeit war es jeweils wie ein erstes Nachhausekommen. So reichte ich ein Jahr nach der Pensionierung als Leiterin der Könizer Bibliotheken eine Blindbewerbung ein. Ich rechnete mir kleine Chancen aus – als Frau in dieser Männerbastion! – zu meiner grossen Freude und Überraschung wurde ich aber eingestellt.

Was bedeuten dir die Begegnungen mit den Leuten, die auf den Lift kommen?

Austausch, Anregung, eine Bereicherung. Allerdings sind die Begegnungen momentan wegen Corona sehr eingeschränkt. Wir dürfen die Passagiere nicht im Lift begleiten, sondern müssen unten bleiben und lediglich Billette verkaufen. Was machst du wenn du nicht beim Mattelift bist
Nach 12 Jahren in der Matte sind wir letzten April nach Holligen in eine Wohngenossenschaft gezogen. Hier bin ich vielfältig engagiert: ich mache bei der Garten- und Bibliotheksgruppe mit. Einmal in der Woche hüte ich zudem meine beiden Enkelkinder. Und wenn noch Zeit bleibt, besuche ich mit meinem Mann Ausstellungen in der ganzen Schweiz. Und natürlich bleibt mein grösstes Hobby als ehemalige Bibliothekarin immer noch und wieder das Lesen.

Was gefällt dir in der Matte?

Die Matte hat einen ganz eigenen Charakter und eine sehr sympathische Atmosphäre. Die Menschen kommen mir aufgeschlossener vor als in anderen Teilen der Stadt. Und landschaftlich ist es einfach einzigartig: unterhalb der schönen Altstadt und gleich neben dem schönsten Fluss der Welt – der Aare.

Giovanni Di Sauro

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Seit wann bist du beim Mattelift?

Seit Februar 2020.

Was gefällt dir beim Lift?

Ich finde es sehr spannend, durch meine Arbeit beim Mattelift mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten. Daraus ergeben sich oft interessante Gespräche. Ausserdem ist es toll, im Herzen von Bern arbeiten zu können.

Wieso bist du beim Mattelift?

Nach meiner Pensionierung im 2018 habe ich eine neue Herausforderung gesucht.

Was bedeuten dir die Begegnungen mit den Leuten, die auf den Lift kommen?

Es ist toll, dass man gewissen Leute immer wieder sieht und sich kurz austauschen kann.
Man erfährt viel über Menschen, denen man sonst vielleicht nicht begegnen würde.

Was machst du, wenn du nicht beim Mattelift bist?

Ich bin engagierter Hausmann und kümmere mich um den Haushalt. Viel Zeit verbringe ich auch mit meinem Enkelkind. Als Ausgleich geniesse ich Spaziergänge in der schönen Stadt Bern.

Was gefällt dir in der Matte?

Mit der Matte verbinde ich viele Erinnerungen aus meiner Jugendzeit, als wir hier in der Tanz-Diele Matte immer Tanzen gingen.

Giovanni Di Sauro, 62, italienische Wurzeln und in der Schweiz geboren.

Jürg Zürcher

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Am Mattelift arbeite ich seit August letzten Jahres. Mario, ein Freund aus dem Umfeld meiner Kinder, hat mir von seiner „coolen“ Arbeit als Aushilfe am Mattelift erzählt, und eben, dass neue Mitarbeiter gesucht würden. Ich habe mich umgehend beworben, konnte mich
vorstellen und wurde angestellt. Was Mario gefallen hat, gefällt auch mir. In der Matte leben und arbeiten viele liebenswürdige und sympathische Menschen, die die Arbeit am Lift unterhaltsam und interessant machen. Ich habe bis zu meiner Pension als schulischer Heilpädagoge in der Volksschule Lorraine gearbeitet, Unterstufe. Auch diese Arbeit war interessant und unterhaltsam. Schulunterricht kann sehr lustig sein. Mit der Pension wurde es dann sehr ruhig und das Kinderlachen habe ich vermisst. Geblieben sind mir meine drei Grosskinder im Vorschulalter. Unterdessen kenne ich viele Mätteler, Arbeitende, Berufsschülerinnen und Berufsschüler und Schulkinder, die mir ihr Abo zeigen oder ein Billett lösen. Oder grüssend die Treppe nehmen. Am Abend gehe ich zufrieden nach Hause mit dem Kopf voller Geschichten, Unterhaltungen und Neuigkeiten. Es gibt viele interessante und sympathische Menschen in der Matte.

«Es tut ihm gut» sagt meine Frau, wenn ich anderen von meiner Arbeit erzähle.

Aber es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, was tun als Rentner. In meiner Ateliermansarde bereite ich eine Ausstellung mit meiner Malerei vor. Ein Wochentag ist für das Hüten der Grosskinder reserviert. Zur Malerei kommen die Leidenschaft fürs Theater (als Besucher) und die Literatur und für das Wandern. Und da ist auch noch der grosse Gemüsegarten. Und so macht mir die Arbeit am Lift gelegentlich einen Strich durch meine Pläne – aber gehadert habe ich noch nie. Ich werde eigentlich fast immer entschädigt. Was ich anders machen würde? Ich bin nie mitgefahren im Lift. Aber ich stelle mir vor, was verloren ginge von dem, was ich so sehr mag an der Arbeit. Die Unterhaltungen würden kürzer werden, müssten gleich wieder abgebrochen werden, wenn die nächsten Kunden anstehen – oder kämen gar nicht erst in Gang. Das fände ich schade und würde mir viel von dem wegnehmen, was ich jetzt so liebgewonnen habe.
Und ja, die Matte ist ein schönes Quartier. Hier zu wohnen, stelle ich mir schön und angenehm vor. Ich bin im Dorf aufgewachsen und habe mich für die Stadt entschieden – aber in der Matte hätte ich eventuell beides. Stelle ich mir vor.
Jürg Zürcher; Matteliftboy

Peter Maurer

Peter Maurer

Eine kurze Lift-Geschichte Am Anfang war die Aare.

Ich schwamm. Unten beim Lorrainebad. Und oben auf dem Wägli ging einer mit einem leuchtend weissen Haarschopf. Jüre. Er heisst zwar Zürcher, kommt aber aus dem Emmental. Ich mag das Emmental. Und den Jüre. Gewesener Lehrer, grad frisch im Ruhestand. Aus dem angenehm kühlen
Wasser rief ich hinauf: «He, und jetzt?» Und er vom juli-heissen As-
phalt-Uferweg herunter: «Jetzt bin ich Liftboy».
Waaaaas?
Das war der Anfang vom Neuanfang. Sommer 2020. Ich war 64 jährig. Vater von zwei Töchtern, meine Frau starb vor fünf Jahren.
Zwei Monate später begann ich beim Lift. In der Nacht vor dem ersten Frühdienst lag ich hellwach. In der Nacht nach dem ersten Spätdienst ebenfalls. Im Kopf gings von nun an mitunter nicht nur drunter und drüber, sondern neu auch rauf und runter. Wie im richtigen Leben eben.
Alles fliesst. Hinter mir liegen 40 Jahre Journalismus. Die letzten 30 beim Schweizer Radio, Abteilung Information.
Früher hiess es Beromünster, dann DRS, dann SRF.
Item.
Studio Bern, Schwarztorstrasse, Journalist, Inland-Redaktor am Mikrophon, Reportagen, Polit-Beiträge, Interviews, Porträts. Fürs Echo der Zeit, Rendez-vous am Mittag, Nachrichten. Geschichten von Menschen und Meinungen. Unglaublich viele Begegnungen. Unglaublich viele Fragen. Und immer wieder diese: Wieso?
Am Anfang war das Wort. Ich bin ein Leser. Verschlinge gleichsam Bücher und Zeitungen. Eine Bibliothek mit einer Schiebeleiter – davon träume ich.
Die Leiter fehlt immer noch.
Dafür hab ich jetzt einen Lift.
Das Senkeltram. Jemanden in den Senkel stellen. Nein, will ich nicht. Ich mach hier einfach das, was ich schon immer gern gemacht habe: Menschen treffen, grüssen, zuhören und fragen. Nichts ist phantastischer als die Wirklichkeit.
Alle haben ihre Geschichte, alle mögen Geschichten. Vom Mätteli in die Matte. Von oben nach unten und umgekehrt. Im Fischermätteli leben, in der Matte arbeiten. Etwa 7 Tage im Monat. Als Liftboy. Libero-Abi, Knipschärtli, Billettrolle. Das ist meine Rolle. Ich spreche berndeutsch, aber nicht matteänglisch. Ich spiele Alphorn, aber nicht gut. Die von unten sind mir näher als die von oben herab. Vielleicht deshalb auch die Matte.

Am Anfang war die Aare.
Dann kam die Matte.
Und dann der Lift.
Sie gehören zusammen.
Und jetzt auch ein wenig zu mir.

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